Kürzlich informierte das Lehrgangsbüro über freie Lehrgangsplätze. Hier, wie auch im vorgestellten Kreisausbildungsplan, sticht neben vielen Neuerungen ein Lehrgang besonders ins Auge: Truppmannausbildung „Ü45“ = Grundlehrgang für über 45-jährige.
Wir haben bei der Kreisbrandinspektion nachgefragt, was es damit auf sich hat. Markus und Christian standen hierfür Rede und Antwort.
Woher kommen die neuen Ausbildungsveranstaltungen?
Markus: „Bei einer unserer regelmäßigen Auswertungen in ZMS – auch im Zuge der gerade laufenden Erstellungen von mehreren Bedarfs- und Entwicklungsplänen ist uns aufgefallen, dass es im MKK ein Potential an Einsatzkräften gibt, die bisher an keiner Grundausbildung teilnehmen konnten und – nennen wir es mal kameradschaftlich – ein höheres Alter besitzen. Diese Fünfundvierziger, und auch ein paar Ältere, wollen wir erreichen und ihnen die Grundausbildung näherbringen.“
Warum genau einen Grundlehrgang „Ü45“?
Christian: „Zielgruppe sollen die sein, die aus familiären, beruflichen oder auch sonstigen Gründen bislang keine Grundausbildung absolvieren konnten und sich in dieser Altersgruppe befinden. Natürlich bestand schon die ganze Zeit die Möglichkeit an einer Grundausbildung teilzunehmen. Aber wir kennen es ja selbst, in jedem Lehrgang wird ziemlich zu Beginn ein Lehrgangssprecher / Obmann und ein Benjamin gesucht. Dies könnte, so denken wir, vielleicht eine kleine Schwelle sein. Nicht, dass man das Amt des Obmanns als Ältester von vornherein bekommt. Aber ein Stück weit ist es vielleicht für den ein oder anderen problematisch mit jüngeren Kameraden/-innen, die gerade aus der Jugendfeuerwehr gekommenen sind, über den Hof zu hechten, um die FwDV 3 zu lernen.“
Markus: „Wir wollen ja nicht sagen, dass es so sein muss – aber ein Stück weit bietet das Lernen mit Gleichaltrigen vielleicht ein Stück mehr Motivation und Zusammengehörigkeit. Außerdem haben wir ja auch ein paar erfahrene und ebenfalls Ü45-Ausbilder – die können das ja prima unterstützen und anleiten.“
Wer wird denn einer dieser „Senior“-Ausbilder?
Christian: „Wir haben mit dem ehemaligen Gemeindebrandinspektor Birsteins, Stephan Richter, einen guten und sehr erfahrenen Lehrgangsleiter gefunden. Ihn unterstützen die nicht weniger erfahrenen Kameraden Oliver Lüdde (SBI Bad Soden-Salmünster), Volker Achtert (Kreisbrandmeister) und Uwe Gärtner (Feuerwehr Freigericht).“
Markus: „Und die Abnahme macht der KBI selbst – der ist ja auch schon Ü45 (lacht). Wir wollen aber nicht nur das Alter thematisieren, sondern auch die vielleicht vorhandenen zeitlichen Engpässe im Alltag aufgreifen. Die FwDV 2 gibt uns zwar Lehrgangsthemen und Zeiteinheiten vor, die Einteilung liegt aber bei uns und unsere Ausbilder haben Spontanität und allgemeine Bereitschaft zugesagt. Daher wird am 26. Januar ein Treffen der möglichen Teilnehmer im Feuerwehrhaus in Bad Orb stattfinden, bei dem die Lehrgangsplanung, also die Lehrgangstage sowie Zeiten, gemeinsam abgestimmt werden sollen.“
Aber ergeben sich bei einem solchen Treffen nicht auch Unstimmigkeiten für die Termine?
Christian: „Natürlich werden wir es nicht allen recht machen können – das geht ja nie. Aber eine grobe Richtung lässt sich so finden. Lieber am Wochenende oder doch besser unter der Woche, eine Mischung aus beidem oder vielleicht eine Ausbildung über einen „längeren“ Zeitraum. Das wollen wir abfragen und dann – mehrheitlich – eine Entscheidung treffen.“
Einen „längeren“ Zeitraum – ist das nicht eher hinderlich beim Lernen?
Markus: „Länger ist hier relativ. Natürlich kann es nicht sinnvoll sein einen Grundlehrgang über ein halbes Jahr laufen zu lassen – aber ein bisschen Flexibilität sind wir unseren „erfahrensten“ Einsatzkräften schon schuldig. Lehrgangsbeginn wird der 02.03.2017 sein, das Ende ist für den 13.04.2017 geplant. In dieser Zwischenzeit werden, entsprechend der Vereinbarungen des Januartreffens, die Lehrinhalte vermittelt.“
Was erhofft man sich davon?
Christian: „Schlussendlich die „fehlenden“ Grundausbildungen zu absolvieren. Damit wollen wir die Ü45-er natürlich auch für die aufbauenden Lehrgänge und Seminare motivieren und einen Anreiz schaffen. Somit steigern wir den Ausbildungsstand jeder Feuerwehr sowie auch des MKK. Dies kommt unseren Bürgern/-innen wieder zugute.“
Wie ist der Ausbildungsstand im MKK allgemein?
Markus: „Wir jammern auf hohem Niveau will ich mal sagen. Natürlich gibt es hier und dort ein paar Problemchen aber im großen Ganzen sind wir gut aufgestellt. Die Leiter der Feuerwehren stehen hierzu im Kontakt mit uns und wir weisen – sofern es uns auffällt – schon darauf hin, dass es Verbesserungspotenzial gibt.“
Wieso variiert das Lehrgangsprogramm. Steigert man nur, oder fallen auch Ausbildungen weg?
Christian: „Wir wollen – das hatte ich ja bereits erwähnt – Anreize schaffen. Wir haben jedes Jahr einen sehr vielfältigen und umfangreichen Lehrgangsplan, bieten Inhalte an, die anderswo nicht aufgegriffen werden. Gemeinsam mit den Kreisausbildern sind wir immer wieder am Verbessern und Tüfteln, um den nächsten Lehrgangsplan noch ein bisschen besser zu machen und somit eine noch interessantere Ausbildungsveranstaltung zu kreieren.“
Das heißt, der Lehrgangsplan wird von Jahr zu Jahr umfangreicher?
Markus: „Grob gesagt ja – aber wie das so ist fällt auch mal was aus, muss ins nächste Jahr verschoben oder gar abgesagt werden. Unterm Strich steigern wir uns, müssen bei einer solch reichhaltigen Fülle an Veranstaltungen auch immer darum werben. Wenn dann die notwendige Teilnehmerzahl nicht erreicht wird, müssen wir leider auch mal einen Lehrgang oder ein Seminar absagen. Daher hier nochmal der Aufruf:
Liebe Feuerwehrkameraden /-innen getreu dem Motto „anmelden, anmelden, anmelden, auch wenn es mal nicht auf Anhieb mit der Einberufung klappt“ hoffen wir auf eure Anmeldung im ZMS.“
Vielen Dank für die Antworten.
Wir vom FFMKK-Team freuen uns schon jetzt auf das kommende Lehrgangsjahr 2017 und darauf, euch vor unsere Linsen zu bekommen. Dann heißt es wieder: „Lachen auf drei… und… drei“ 😀