Main-Kinzig-Kreis führt neues Schulungselement in der Truppmannausbildung ein
(pm-mkk/fw) – Kommunikation unterliegt gewissen Regeln. Im Feuerwehrwesen ist dies grundsätzlich nicht anders als in anderen Bereichen der Gesellschaft. Es ist naheliegend, dass sich die Kommunikationskultur zwischen den Generationen innerhalb der Feuerwehr unterscheidet, was jedoch mitunter zu Konflikten führen kann. Darüber haben die Leiter der Feuerwehren des Main-Kinzig-Kreises in ihrer jährlichen Klausurtagung schon im vergangenen Jahr gesprochen und einen Entschluss gefasst. „Wir wollen, dass junge Einsteiger in die Feuerwehr Methoden an die Hand bekommen, um ihre Kommunikation besser zu reflektieren, Kritik als eigene Verbesserungsmöglichkeit zu verstehen und insgesamt besser miteinander umzugehen“, erklärt Kreisbrandinspektor Markus Busanni.
Der Main-Kinzig-Kreis ist nun einen wichtigen und bislang einmaligen Schritt gegangen: Die Themenfelder Kommunikation, Kritik und Konflikt wurden mit sechs zusätzlichen Unterrichtsstunden nicht nur verbindlicher Teil der Truppmann-2-Ausbildung, diese Fähigkeiten sind auch Teil der theoretischen Truppmann-Abnahmeprüfung. „Dem Handlungsbedarf hätten wir aber alleine und mit Bordmitteln niemals selber entsprechen können“, fügt Busanni hinzu. „Daher haben wir uns die Profis der Feuerwehr-Agentur ins Boot geholt, mit denen wir seit Jahren ausgezeichnet zusammenarbeiten.“
So wurde mit den Kommunikationsexperten der Feuerwehr-Agentur ein Konzept für den Zusatzunterricht entwickelt. Die Truppmänner und Truppfrauen erhalten nun entsprechende Lernunterlagen in Form von Musterlehrplänen, Präsentationen, Lehrgangshandouts und Materialien für die Gruppenarbeit. Die Ausbildung wiederum erfolgt durch kreisangehöriges Personal. „Wir haben unsere Ausbilder von der Feuerwehr-Agentur zu Kommunikationstrainern qualifizieren lassen, damit wir die Themen zukünftig in Eigenregie durchführen können“, so Busanni. In mehreren Workshops wurden die Kreisausbilder mit ihrer neuen Aufgabe vertraut gemacht und in die Kommunikationsmodule eingeführt. Und natürlich wurde auch vor allem eins: kommuniziert, und zwar in simulierten Lehrveranstaltungen mit Experten der FeurwehrAgentur.
Bildunterschrift Titelbild: Was Emojis ausdrücken und was nicht: Kreisausbilderin für Kommunikation Svenja Moritz mit den Lehrgangsteilnehmern.